"Killerspiele verbieten."
Mittwoch, 22. November 2006
Was Schönbohm und Stoiber da behaupten, ist schlicht falsch. Es gibt keinen einzigen stichhaltigen Beleg dafür, dass gewalttätige Computer- und Videospiele gewalttätiges Verhalten fördern. Die Behauptung wird durch ständige Wiederholung auch nicht wahrer. Die Rufe nach Verboten dokumentieren vielmehr die Hilflosigkeit einer Politik, deren Einfluss das private Umfeld nicht erreichen kann. Sie führen dazu, dass eine Betrachtung der wahren Ursachen kaum stattfindet: die Isolation einzelner Jugendlicher, die soziale Verwahrlosung an den Schulen, die mangelnde Betreuung auffälliger Minderjähriger.
Christian Stöcker für "Spiegel Online".

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Hm. Aus Wikipedia:
>>In neueren zusammenfassenden Untersuchungen wie etwa die der Universität Bielefeld oder des kanadischen Psychologen Jonathan Freedman wird darauf hingewiesen, dass kein direkter, ursächlicher Zusammenhang zwischen medialer Gewaltdarstellung (z. B. in Ego-Shooter Spielen oder so genannten „Splatter-Filmen“) und Gewalthandlung erkennbar sei. Allerdings besteht weitgehend Einigkeit dahin, dass Gewaltdarstellungen mit einem Wirkungsrisiko verbunden sind, d. h. bei bestimmten Gruppen oder Individuen können diese in Verbindung mit anderen Faktoren (etwa soziales oder familiäres Umfeld; Prädisposition) zu erhöhter Gewaltbereitschaft oder aggressivem Verhalten führen. Wobei die Rolle der medialen Gewalt dabei vergleichsweise untergeordnet erscheint.<<

Klar, dass sie nie die primäre und auch nie die einzige Ursache sind, aber ist es nicht plausibel zu sagen: Bei entsprechend belasteten Jugendlichen (Elternhaus, Schule, Peer Group etc.pp.), die sich zwanghaft mit solchen Spielen beschäftigen, erhöhen diese die Wahrscheinlichkeit zu solchen Taten, können sie ein Glied in einer längeren Kette hin zur Gewalt sein, können sie eine von vielleicht vielen Ursachen zum letztlichen Ausrasten sein?

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Ungefähr so wie ein Nachmittag auf bundesdeutschen Autobahnen. (Wobei ich grundsätzlich finde, daß der Begriff "Killerspiele" einfach viel zu pauschal ist. Was ich jetzt an brutalen Ausschnitten von z.B. reinen Prügelspielen gesehen habe, stimmt mich auch nachdenklich. Da kann ich keine Story, keine intellektuellen Herausforderungen sehen. Dagegen wirkt CS wie Völkerball.)

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